Die polnische Regierung hat Pläne vorgestellt, die Verbrauchssteuer des Landes auf Vapes und Tabakheizgeräte auszuweiten.
Die Gesetzgebung soll im vierten Quartal 2024 vom Ministerrat verabschiedet werden. Ende September wurde der geplante Gesetzentwurf in die gesetzgeberische Agenda der Regierung für dieses Jahr aufgenommen.
Preise sollen den Zigaretten entsprechen
Polnische Beamte sind der Ansicht, dass Vapes nach den aktuellen Vorschriften so bepreist sind, dass sie gegenüber traditionellen Tabakprodukten wie Zigaretten bevorzugt werden. Die vorgeschlagenen Änderungen sollen deren Preis erhöhen, um sie stärker in Einklang zu bringen.
Eine Erklärung aus dem Kanzleramt des Ministerrats lautet: „Derzeit sind Einweg-E-Zigaretten etwa zu PLN 20 [€4,60] bis PLN 35 [€8,10] pro Einheit bepreist, was in Bezug auf den Nikotingehalt zwei Packungen traditionellen Zigaretten entspricht.“
Es wird hinzugefügt, dass unter Berücksichtigung der möglichen Züge ein Vape zwischen zwei und drei Packungen traditionellen Zigaretten entspricht. Der Preis für eine Packung Zigaretten liegt derzeit bei etwa PLN 18 [€4,20].
„Die Preise für Geräte zum Erhitzen innovativer Produkte, die auf dem Markt erhältlich sind, sind unterschiedlich und liegen im Durchschnitt zwischen PLN 150 [€35] und PLN 500 [€115] pro Einheit. Sie können jedoch durch verschiedene Werbekampagnen günstiger erworben werden“, heißt es in der Erklärung.
Unter der Führung von Ministerpräsident Donald Tusk, der seit Dezember 2023 eine Koalitionsregierung leitet, wird der Ministerrat von einer Mehrheit von 241 der 460 Sitze im Sejm, der Unterkammer des Parlaments, unterstützt.
Die regierenden Parteien kontrollieren auch die Mehrheit der Sitze im Senat, der Oberkammer. Dies deutet darauf hin, dass die geplanten Änderungen wahrscheinlich von den polnischen Gesetzgebern verabschiedet werden.
Preiserhöhungen von Ministern genehmigt
Der jüngste Gesetzesvorschlag widerspricht der Idee, Vapes als sicherere Alternative zu Zigaretten zu fördern, indem sie günstiger gemacht werden.
Er folgt auf eine Maßnahme Anfang dieses Jahres durch das Finanzministerium, die Sätze für E-Liquids, neuartige Tabakprodukte (NTPs), Zigaretten und Tabak zum Rauchen signifikant anzuheben, unter anderem.
Nach dem Plan soll im März nächsten Jahres die Verbrauchssteuer auf Zigaretten um 25 Prozent, die auf Tabak zum Rauchen um 38 Prozent, die Steuer auf NTPs um 50 Prozent und die auf E-Liquids um 75 Prozent erhöht werden.
Im Jahr 2026 sollen die Verbrauchssteuersätze für diese vier Produktkategorien jeweils um weitere 20 Prozent, 30 Prozent, 20 Prozent und 50 Prozent steigen.
Für das Jahr 2027 plant das Ministerium eine weitere Runde von Steuererhöhungen. In diesem Jahr sollen die Sätze für diese vier Kategorien jeweils um 15 Prozent, 22 Prozent, 15 Prozent und 25 Prozent angehoben werden.
Pläne und Stimmen gegen Einwegvapes
Unterdessen erwägt Polen auch ein Verbot von Einwegvapes.
In einem im Februar 2024 ausgestrahlten Fernsehinterview sagte Gesundheitsministerin Izabela Leszczyna, dass sie das vorgeschlagene Verbot mit dem Ministerpräsidenten besprochen habe, der „grünes Licht“ gegeben habe, die gesetzgeberische Arbeit zur Verabschiedung der Maßnahme als Gesetzesentwurf zu initiieren.