Das tschechische Gesundheitsministerium hat ein Verbot von Vaporisatoren mit Süßigkeitengeschmack erlassen, um die steigende Zahl jugendlicher Dampfer einzudämmen.
Die vorgeschlagene Verordnung sieht vor, dass süße und von Desserts inspirierte Aromen wie Zuckerwatte, Marshmallow und Donut vom Markt genommen werden. Aromen wie Tabak, Kaffee, Tee, Minze und Früchte (einschließlich Erdbeere und Banane) bleiben jedoch weiterhin legal.
Durchsetzung lax
Die Gesundheitsbehörden behaupten, das Ziel sei es, die Attraktivität des Dampfens für Minderjährige zu verringern. Obwohl der Verkauf von Verdampfern an Personen unter 18 Jahren bereits verboten ist, ist die Durchsetzung in Tschechien lax. Regierungsdaten zeigen, dass mehr als die Hälfte der tschechischen Teenager keine Probleme beim Kauf von Vape-Produkten haben.
Aber Experten für Schadensbegrenzung und Stimmen aus der Industrie argumentieren, dass ein Verbot von Vapes mit Süßigkeitengeschmack nichts bewirken würde.
„Dies wird kaum zu einer Einschränkung der elektronischen Zigaretten bei Kindern führen“, sagte Robert Hrdlička, Präsident der Kammer für elektronisches Dampfen, die tschechische Hersteller und Verkäufer von Dampfern vertritt. „Eine strengere Durchsetzung der bestehenden Gesetze – wie höhere Geldstrafen für Einzelhändler, die an Minderjährige verkaufen – wäre effektiver.“
Einschränkungen bei der Verpackung
Zu den vorgeschlagenen Änderungen gehören auch Verpackungsbeschränkungen. Zigaretten und Vape-Produkte sollen nur noch in schlichtem Weiß und Dunkelbraun erhältlich sein, ohne glänzende Oberflächen, leuchtende Farben oder trendige Aufkleber. Etiketten mit Cartoon-Ästhetik, Anspielungen auf Spiele oder Fantasy-Motive wären ebenfalls verboten.
Die neue Verordnung würde auch Unstimmigkeiten bei der Kennzeichnung beseitigen. Derzeit geben die Hersteller den Nikotingehalt in unterschiedlichen Einheiten an, manche in Prozent, andere in Gramm pro Milliliter, was die Verbraucher in die Irre führen kann. Das Ministerium möchte, dass der Nikotingehalt auf allen Produkten einheitlich angegeben wird, um Vergleiche zu erleichtern und die Transparenz zu erhöhen.
Eine weitere wichtige Änderung würde die Liste der verbotenen Inhaltsstoffe in E-Liquid-Nachfüllungen erweitern und möglicherweise Höchstgrenzen für bestimmte Zusatzstoffe festlegen. Während die bestehenden Gesetze Nikotinwarnungen auf Verpackungen vorschreiben, die diese Substanz enthalten, argumentiert das Ministerium, dass alle Vaping-Produkte solche Warnungen tragen sollten, da nikotinfreie Nachfüllungen gegen solche mit Nikotin ausgetauscht werden können.
Suchtexperten teilen die Sorge, dass das Aromenverbot keine wirklichen Ergebnisse bringen wird. Der ehemalige nationale Drogenkoordinator Jindřich Vobořil drängt die Gesetzgeber, sich auf die Durchsetzung des Verbots zu konzentrieren, einschließlich des Entzugs von Lizenzen für Einzelhändler, die wiederholt gegen das Verbot verstoßen.
Rauchen weniger als Dampfen mehr
Inzwischen deuten die Daten zur öffentlichen Gesundheit auf eine sich verändernde Nikotinlandschaft hin. Eine Studie aus dem Jahr 2022 zeigte, dass 22 Prozent der tschechischen 15-Jährigen in den letzten 30 Tagen verdampft hatten. Das traditionelle Rauchen ist auf dem Rückzug, aber Alternativen wie Vapes und erhitzter Tabak gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Die Nationale Beobachtungsstelle für Drogen und Sucht berichtet, dass acht bis 11 Prozent der tschechischen Erwachsenen heute kiffen, drei bis sechs Prozent davon täglich.
Das Zentrum erkennt zwar an, dass Nikotinbeutel und Vapes zu den am wenigsten schädlichen Nikotinprodukten gehören, weist aber erneut darauf hin, dass kein Nikotinkonsum völlig risikofrei ist, insbesondere nicht für Jugendliche.
Die vom Ministerium vorgeschlagenen Änderungen sind noch nicht endgültig genehmigt.
